Pressemitteilung – Klimaschutz in Coburg

Pressemitteilung

Klimaschutz und Klimaanpassung vorantreiben! Aktuelle Diskussionen in Coburg wirken wie aus der Zeit gefallen.

Coburg, 22.07.2022
Johannes Wagner, MdB

Anlässlich der extremen Wetterverhältnisse mit Temperaturrekorden in weiten Teilen Deutschlands erklärt Johannes Wagner, Coburger Bundestagsabgeordneter (Bündnis 90/ Die Grünen) und Mitglied des Gesundheitsausschusses: „Es tut weh, aber es ist Fakt: die Klimakrise ist bereits heute Realität, auch hier bei uns in Deutschland. Daher sind wir alle aufgerufen, jetzt noch konsequenter CO2-Emissionen einzusparen und das Klima zu schützen.

Gleichzeitig gilt es aber auch, Anpassungsmaßnahmen auf die bereits jetzt veränderten klimatischen Bedingungen vorzunehmen. Denn auch wir hier in Coburg Stadt und Land sind bisher kaum für die großen Hitzewellen der kommenden Jahrzehnte vorbereitet. Einen Hitzeaktionsplan aufzustellen ist dabei ein erster, essentieller Schritt. Zudem braucht es bauliche Veränderungen in Stadt und Landkreis.

Als Bundesregierung stellen wir dafür in zwei Fördertöpfen für nachhaltige Stadtentwicklung und Klimaanpassung über 1,2 Milliarden Euro bereit. Damit verbunden ist eine klare Handlungsaufforderung an dieKommunen, notwendige Maßnahmen in die Wege zu leiten.

Wir brauchen dringend mehr Grün in den Städten: Grünflächen können Regenwasser aufnehmen, speichern und in heißen Perioden wieder abgeben; schattenspende Bäume auf großen Plätzen und entlang von Straßen sind notwendig. Das hilft beim Kampf gegen Hitze und Überflutungen, verbessert aber auch ganz allgemein die Lebensqualität in den Städten. Dazu werden wir Flächen wie Parkplätze, Straßen und gepflasterte Plätze entsiegeln müssen.

Vor diesem Hintergrund erscheinen Entscheidungen wie das Festhalten an einem auto-fokussierten Parkraumkonzept, bei dem kein Parkplatz weichen darf, oder das Versetzen alter Linden zugunsten „schickerer“ Hainbuchen wie aus der Zeit gefallen. Ich frage mich ernsthaft, ob den Beteiligten hier vor Ort klar ist, was solche Hitzewellen für die Menschen in Coburg bedeuten.

Ich möchte soweit gehen und sagen: Aus medizinischer Sicht sind solche Entscheidungen des Stadtrates gegenüber der Coburger Stadtbevölkerung und allen Menschen, die sich hier aufhalten, verantwortungslos. Ich möchte alle Verantwortlichen in Stadt und Landkreis darum bitten, die Klimakrise und die damit verbundenen gesundheitlichen Gefahren endlich ernst zu nehmen, und die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Eine so hohe Anzahl hitzebedingter Todesopfer wie in Portugal, Spanien und Frankreich in den letzten Tagen darf es in Deutschland und Coburg nicht geben.“

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