Pressemitteilung
Johannes Wagner, Mitglied des Deutschen Bundestages
Jahreskrankenhausbauprogramm 2023
Die Aufnahme des Neubaus des Coburger Klinikums in das Jahreskrankenhausbauprogramm des Freistaates Bayern 2023 und die damit verbunden Förderung in Höhe von 326,95 Millionen Euro kommentiert Johannes Wagner, Coburger Bundestagsabgeordneter (Bündnis 90/Die Grünen), Arzt und Mitglied des Gesundheitsausschusses:
„Der Neubau des Coburger Klinikums ist ein wichtiger und richtiger Schritt hin zur Aufrechterhaltung der hochwertigen medizinischen Versorgung in unserer Region. Daher begrüße ich die Entscheidung, das Projekt in das Krankenhausjahresbauprogramm 2023 aufzunehmen.
Trotz der riesig erscheinenden Investitionssumme sind damit nun alle Hürden für den Neubau des Klinikums genommen. In mir vorliegenden Plänen (Stand Februar 2022) allerdings sind für die Wärmeversorgung unter anderem Gasbrennwertkessel vorgesehen. Das ist natürlich ein No-Go, sowohl aus Klimaschutzaspekten, als auch in Anbetracht der aktuellen Energieversorgungskrise.
Wir sprechen schließlich von einer Einrichtung, die mehrere Jahrzehnte betrieben werden soll. Deshalb müssen schon jetzt in der Planung neueste Standards und nachhaltige Aspekte berücksichtigt werden. Wenn wir heute ein Krankenhaus planen, dann muss es nicht nur klimafreundlich, sondern klimaneutral geplant, gebaut und auch betrieben werden.
Auch dürfen wir nicht vergessen, absehbare Entwicklungen der Klimaanpassung schon jetzt zu berücksichtigen. Das Thema Hitzewellen zwingt uns über ausreichende Klimatisierung, und deren möglichst klimaneutralen Betrieb nachzudenken.
Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass in den nächsten Jahren umfangreiche Krankenhausreformen auf der Bundesebene anstehen. Den absehbaren Trend der Ambulantisierung und der engen sektorübergreifenden Versorgung sehe ich in der mir vorliegenden Planung nur bedingt wiedergespiegelt.
Ein letzter Punkt ist, dass ein Neubau auch die Möglichkeit bietet, mögliche Fehlentscheidungen der Vergangenheit zu revidieren. Da denke ich z.B. an das Projekt Zentralküche.“