Kinder an die Macht – oder in die Verwaltung?

Kinder an die Macht – oder in die Verwaltung?

19.03.2021

Von: Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Im Jugendhilfesenat am 10.03.2021 wurde mit sehr knapper Mehrheit entschieden, das Ehrenamt des Kinderbeauftragten abzuschaffen. Im Zuge dessen soll nun ein Kinderbüro geschaffen und in die Stadtverwaltung Coburg integriert werden.

Ein Kinderbüro halten auch wir für sinnvoll, zielorientiert und zukunftsweisend. Doch warum im Gegenzug das Ehrenamt des Kinderbeauftragten abschaffen? Wäre dieses Amt nicht gerade in der aktuellen Situation - einer Situation, in welcher Kinder und Jugendliche viel Entbehrung und Einschränkung erfahren, unbeantwortete Fragen und unerhörte Forderungen und Wünsche haben, durch Ängste und Sorgen belastet sind und sich durch fehlenden sozialen Austausch und Kontakt zurückgesetzt und unverstanden fühlen? Wäre eine Zusammenarbeit zwischen Kindern, Familien, Verwaltung und Bürger*innen auf Basis einer unabhängigen, ehrenamtlichen, engagierten und motivierten Person nicht nur sinnvoll, sondern auch wünschenswert und absolut notwendig?

Die Verwaltung lebt von Input, von Austausch mit den Bürger*innen und der Politik. Einen Teil dieses Inputs wegzunehmen halten wir für fatal und ein sehr trauriges Zeichen an unsere Kinder und Jugendlichen und deren Familien!

In der letzten Stadtratssitzung wurde die Stelle einer/s ehrenamtlicher/n Kulturbeauftragten geschaffen, um der Kultur und den Kulturschaffenden eine Stimme im Stadtrat und als Fürsprecher*in in die Verwaltung zu geben. Und die Interessenvertretung der Kinder schaffen wir im Gegenzug ab? Ist es wirklich das, was wir unseren Bürger*innen vermitteln wollen? Ist das die Botschaft: Für Kinder gibt es schon genug, hier muss gespart werden?

Wir Grüne im Coburger Stadtrat sprechen uns mit Nachdruck für den Erhalt des Ehrenamtes der/des Kinderbeauftragten aus und appellieren an unsere Stadtratskolleg*innen, es uns gleich zu tun!

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Veröffentlicht in aus dem Stadtrat, Gesellschaft, Stadtpolitik.