Jahreshauptversammlung / PR-Mitteilung

Unter strenger Einhaltung aller Vorgaben eines ausgeklügelten Hygienekonzepts, hielt der Kreisverband Coburg-Stadt von Bündnis 90 / Die Grünen am Mittwoch seine Jahreshauptversammlung in den Räumlichkeiten des SPZ ab.

Maskenpflicht, kurzer Lüftungsrythmus und eine gestraffte Tagesordnung konnten der Lebhaftigkeit der Veranstaltung nichts anhaben. Nach Jahresrückblick des Vorstands, der Fraktion und der Grünen Jugend, Berichten aus den Arbeitsgruppen, Kassen- und Kassenprüfungsbericht folgte die Neuwahl des kompletten Vorstands. Versammlungsleiterin Angela Platsch erläuterte zunächst das Grüne Frauenstatut: Positionen, die nicht nach der Mindestquotierung - alle ungeraden Plätze sind Frauen vorbehalten - besetzt werden können, bleiben frei.

Neuer und alter Vorstandssprecher ist Kevin Klüglein. Für die Position der Vorstandssprecherin gab es keine Bewerberinnen. Die Position bleibt also unbesetzt und kann bei jeder folgenden Mitgliederversammlung nachgewählt werden. Neue Schriftführerin ist Johanna Beetz und neuer Kassier Bernd Leuthäusser. Der Vorstand wird von sechs Beisitzer*innen verstärkt: Angela Platsch, Maria Aufschläger, Stephy Beck, Johannes Wagner, Karl-Heinz Lipp und Rolf Hollering.

Der neu gewählte Vorstand sieht die Coburger Grünen gut aufgestellt. Die Mitgliederzahl wächst stetig und die Nachwuchsarbeit funktioniert hervorragend. Die eigenständig organisierte Grüne Jugend arbeitet engagiert an den politischen Zielen. In mehreren Redebeiträgen wird die Bedeutung der sehr engen Zusammenarbeit mit der Fraktion betont. Die Mandatsträger sollen optimal unterstützt werden, gleichzeitig sieht sich der Vorstand aber in der Pflicht, auch Ziele zu formulieren und zu verfolgen, die über das direkt tagespolitisch Umsetzbare hinaus gehen.

Das gesamte Team geht mit sehr hoher Motivation in das bevorstehende Wahljahr, das in zahlreichen neu gebildeten Arbeitsgruppen gerade thematisch und organisatorisch vorbereitet wird. Mit Hannes Wagner hat man einen jungen und seit Jahren sehr engagierten Spitzenkandidaten am Start, der als Arzt den alltäglichen Nutzen kluger Umweltpolitik für Gesundheit und Wohlergehen in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt und sich Chancen auf einen aussichtsreichen Listenplatz ausrechnet. Das Grüne Wahlziel für Stadt Coburg bei der Bundestagswahl wird klar ausgesprochen: 20 plus x.

Hauptthema des Abends waren drei wichtige Anträge zur aktuellen Stadtpolitik:

Die Grünen wollen für Coburg Tempo-30 im gesamten Stadtgebiet. Im Sinne einer schnellen Lösung soll sich die Stadt um die Beteiligung an einem aktuell laufenden Feldversuch bewerben. Auf dieser Basis könnte praktisch sofort eine Erprobungsphase gestartet werden, ohne an jeder einzelnen Stelle einen speziellen Gefahrennachweis führen zu müssen. Als Hauptargumente für ein solches Limit im gesamten Stadtgebiet führen die Grünen Klima- und Lärmschutz sowie mehr partnerschaftliches Verhalten im Straßenverkehr an. Tempo-30 würde Coburg in Richtung Fahrradfreundlichkeit einen ganz großen Schritt voran bringen und das mit sehr geringen Kosten.

Im zweiten verabschiedeten Antrag wird gefordert, die Grünen Lungen der Stadt unter Naturschutz zu stellen. Es geht um die den Stadtkern umgebenden Gründe und Täler, die insbesondere in der warmen Jahreszeit die Stadt mit Frischluft und Kühle versorgen. Als Beispiel wird im Antrag der Hofbräugrund angeführt, der bereits 1999, nach einem erfolgreichen Bürgerbegehren, den Status „Geschützte Landschaft“ bekam. Dies soll auf 10 weitere Gebiete ausgedehnt werden, u. a. auf Postgrund, Probstgrund, Wirtsgrund sowie den Eckardtsberg.

Der dritte Antrag zielt auf den aktuellen Diskurs über die Bezeichnungen für den Coburger Stadtheiligen Mauritius. Es wird vorgeschlagen, die Bezeichnung Coburger Mohr ab sofort nicht mehr zu verwenden. Mohrenstraße, Mohrenbrücke und Mohrenweg sollen umbenannt werden, zum Beispiel in Morizstraße oder Mauritiusbrücke oder auch ganz andere Namen. Heute fühlen sich viele People of Color Mitbürger von der Bezeichnung „Mohr“ herabgewürdigt. Mit der Vermeidung des Begriffs würde nach Ansicht der Coburger Grünen die Stadt ihre Bereitschaft signalisieren, Missverständnisse auszuräumen und Diskriminierungsvorwürfen vorzubeugen.

Alle drei Anträge wurden einstimmig verabschiedet.

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