Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Sehr geehrte Vertreter*innen der Presse,
jedes Jahr am Pfingstmontag findet in Coburg der höchst umstrittene Fackelumzug des Coburger Convents statt. Die Veranstaltungen des Coburg Covent am Pfingst-Wochenende wurde in der Vergangenheit oft von rechten, sexistischen und rassistischen Vorfällen begleitet, die nicht mit unseren freiheitlichen und demokratischen Grundwerten vereinbar sind.
Unsere Kritik bezieht sich insbesondere auf den Fackelumzug am Pfingstmontag, der uns an die Zeit der Nationalsozialisten erinnert. Die Nazis nutzten Fackelzüge als Propagandainstrumente und zur Machtdemonstration. Der Fackelumzug des Coburger Convents ist als Demonstration angemeldet und unterliegt somit denselben Auflagen wie jede andere Demonstration. Diese Auflagen werden von den Teilnehmern regelmäßig missachtet. Sie konsumieren Alkohol aus schweren Glaskrügen (die als Wurfgeschosse eingesetzt werden könnten), führen große Hunde mit sich, tragen "Waffen", tragen Fackeln in der Altstadt und ignorieren das Uniformverbot.
Ein weiterer Punkt ist der elitäre und rechtsnationale Charakter des CC. Dieser dient als Nährboden für rechte Ideologien. Neonazis trauen sich im Rahmen des Kongresses offen aufzutreten, sei es nun mit der dazu passenden Klamotte oder auch gleich mit der Verwendung des Hitlergrußes. Es fehlt dem CC an Distanz zu diesen Rechtsaußen und auch dadurch befeuert man rechte Bewegungen wie die AfD oder Querdenken nur noch weiter. Nicht einmal die Messe Hannover wollte den rechtsnationalen CC im vorletzten Jahr zu Gast haben, als dieser einen Ersatzort zum Präsenzkongress in Coburg suchte. In Anbetracht der Vergangenheit Coburgs und Deutschlands halten wir diese Veranstaltung für nicht mehr vertretbar.
Deshalb rufen wir zu einer Demo auf vor dem Goldenen Kreuz am Pfingstmontag den 20. Mai um 21:30 Uhr auf. Gemeinsam wollen wir ein Zeichen setzen und zeigen, dass die Stadt Coburg uns gehört und für den Coburger Convent in Coburg kein Platz mehr ist. Gemeinsam wollen wir ein Zeichen gegen Diskriminierung, Geschichtsrevisionismus und die Unterwanderung unserer Gesellschaft, Demokratie und Bildungssysteme durch nationalistische und antidemokratische Ideologien setzen. Als erste nationalsozialistische Stadt Deutschlands stände es Coburg gut zu Gesicht sich von solchen rechtsnationalen Gepflogenheiten zu distanzieren. Coburg soll weiterhin eine Stadt der Vielfalt und Toleranz bleiben. Die Stadt gehört uns und nicht irgendwelchen Mitgliedern des Coburger Convents. In diesem Sinne: Fackeln aus – für eine solidarische und offene Zukunft! Kein Fackelumzug des Coburger Convents!
Mit freundlichen Grüßen
Oliver Pieschel, Helena Lakemann, Ulf Wunderlich und Kevin Klüglein
die Jusos Coburg, die Grünen Jugend Coburg, Bündnis 90/Die Grünen Coburg-Stadt und Comun E.V.