Stellungnahme von Wolfgang Weiß zum Thema Zirkus mit Wildtieren in Coburg

Am 19. Mai wurde in der Stadtratssitzung aufgrund eines Überprüfungsantrags von Oberbürgermeister Dominik Sauerteig sowie der Stadtratsmitglieder Melanie Becker von Bündnis 90/Die Grünen und Dr. Klaus Klumpers, ödp, über einen Beschluss des Verwaltungssenats vom 21.März erneut abgestimmt.

Im Verwaltungssenat wurde mit 5:3 Stimmen entschieden, dass Zirkus Krone im November auf dem Ketschenanger in Coburg ein Gastspiel aufführen darf. Die Streitfrage war: Darf ein Zirkus mit Wildtieren in der Manege sein Programm gestalten? Leider war dies nicht Kriterium bei der Ausschreibung, die der Zirkus Krone für das Gastspiel in Coburg unter sechs Bewerbern für sich entschieden hat: "Erwähnt sei dabei, dass die Mitführung und Zurschaustellung von Wildtieren nicht als Bewertungskriterium im Auswahlverfahren berücksichtigt wurde, da eine Benachteiligung von Unternehmen mit Wildtier-Darbietungen gegenüber anderen Bewerbern aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist," heißt es dazu in der Sachdarstellung der Verwaltung.

Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen spricht sich klar gegen Wildtiere im Zirkusbetrieb aus! Abgesehen von den Haltungsbedingungen, die alles andere als artgerecht sind, geht es auch um den Respekt gegenüber Mitgeschöpfen, der mit Trainingsmethoden und andressierten Abläufen für das Programm in der Manege unvereinbar ist. Etliche europäische Länder wie Schweden, Belgien oder Dänemark haben deshalb Wildtiere im Zirkus verboten. 2019 scheiterte im Bundestag ein entsprechender Antrag der Grünen. 

Bei der erneuten Abstimmung in der Mai-Stadtratssitzung ging die Abstimmung mit 20:16 Stimmen zugunsten des Gastspiels vom Zirkus Krone in Coburg aus - mit Wildtieren in der Manege. Eine Diskussion in der Sitzung fand nicht statt; die gab es zuvor in den Zeitungen und den sozialen Medien. Unsere Fraktion stimmte geschlossen gegen den Beschlussvorschlag.

Nicht nur wir bedauern die getroffene Entscheidung. Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin der Tierschutzorganisation Peta, schrieb in einer Stellungnahme: "Wir bedauern den Beschluss sehr, zumal die Politiker wissen, dass Elefanten, Tiger und viele andere Tiere in Zirkussen eingesperrt, angekettet und unter Androhung von Gewalt zu Tricks gezwungen werden."

Wolfgang Weiß, Fraktionsvorsitzender

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