Winterwanderung Drossenhausen

Schlechtes Wetter - Guter Besuch

Bei der Planung der Diskussions-Veranstaltung am 6.2. hatten wir nicht einen derartig nassen Tag erwartet. Somit wurde aus der geplanten Winterwanderung mit Diskussion mit Vertretern aus Bundes- und Lokalpolitik am geplanten Ort des Baus der Tank- und Rastanlage Coburger Land eine kurze Ortsbegehung. Das anschließende Gespräch fand dann halb überdacht in Drossenhausen statt. Trotzdem kamen viele der geladenen Gäste und stellten sich der Diskussion um Vor- und Nachteile des geplanten Baus vor ca. 90 Interessierten. Herr Mitzel führte durch das Gespräch, an dem die MdBs Hannes Wagner (Die Grünen) und Jonas Geissler (CSU), Landrat Sebastian Straubel, die Meederer Bürgermeister Höfer und Korn, einige Gemeinderäte aus Meeder, der 3. Bürgermeister von Lautertal und einige Gemeinderäte aus Lautertal. Auch einige Kreisräte waren vor Ort, der Bund Naturschutz, LBV, VCD und viele Interessierte aus der Bevölkerung. Auch Erika Schumann, die schon bei dem ersten Bündnis zur Verhinderung der Tank+Rast gekämpft hatte, ließ es sich nicht nehmen, ihre Kritik am Unternehmen zu äußern.

Bei der Diskussion wurde von den anwesenden Bürger*innen viel Kritik am gewählten Standort und der Ausstattung der Rastanlage geäußert, welche auf einer veralteten Planung aus den 90er Jahren beruht: Neben der deutlich geringeren Auslastung der Autobahn für LKW-Transporte und der nicht mehr zeitgemäßen, gewaltigen Flächenverdichtung und -versiegelung enthält diese auch kein adäquates Hotel, in dem die LKW-Fahrer seit dem EU-weit geltenden Kabinenschlafverbot ihre Wochenruhezeiten verbringen können. Außerdem bestehe mittlerweile aufgrund des Klimawandels eine erhöhte Gefahr für Starkregenereignisse, die aufgrund der geographischen Gegebenheiten zu einer erhöhten Hochwassergefahr in der Gemeinde Lautertal führen können.

Angeregt wurde auch der Ausbau von bereits bestehenden Alternativen bei Eisfeld, wo bereits eine Tankstelle, in deren Nähe ein Hotel steht, existiert und weniger Flächen versiegelt werden müssten, um ausreichend Parkplätze für die durchkommenden LKWs zu schaffen. Bernd Höfer, der Bürgermeister von Meeder, verteidigte das Projekt, konnte die meisten Anwesenden jedoch nicht davon überzeugen, dass neben dem Verkauf von regionalen Produkten der Bau für die Gemeinde Vorteile hätte. Jonas Geissler, Mitglied im Verkehrsausschuss, verwies darauf, dass man den Verlauf des Planfeststellungsverfahrens abwarten müsse, und bei möglichen Einwänden aufgrund von Hochwassergefahren reagiert werden würde. Auch betonte er, dass es rechtlich bindend sei, alle ca. 80 km eine Tank- und Rastanlage zu errichten und ein Bau nur durch eine Gesetzesänderung verhindert werden könne. Hannes Wagner, MdB für Bündnis 90/Die Grünen dagegen stellte heraus, dass es nötig sei, die Verkehrswende voranzutreiben und versprach, dass er sich dafür einsetzen wolle, dass etwaige Richtlinien, die in bestimmten Abständen Rastanlagen vorschreiben, geändert würden, da dies nicht mehr zeitgemäß sei. Stattdessen müssten mehr Transporte auf die Schiene verlagert werden. Hierfür bekam er großen Beifall und Zustimmung von den Vertretern des VCD, LBV und Bund Naturschutz.

Hoffentlich trägt das große Engagement des Aktionsbündnisses Früchte.

widrige Wetterverhältnisse bei der Winterwanderung des Aktionsbündnisses

MdB Hannes Wagner im Gespräch mit Sebastian Hofmann, Sprecher des Aktionsbündnisses Pro Natur Lange Berge

der schnell organisierte Alternativ-Veranstaltungsort

Sebastian Hofmann, Sprecher des Aktionsbündnisses

Erika Schumann, die seit mehr als 20 Jahren für den Erhalt der Natur auf den Langen Bergen kämpft, erläutert die verschiedenen Stadien des unsinnigen Projekts.

Thomas Tippelt für den LBV, der sich eindeutig gegen den Bau positioniert.

Veröffentlicht in Allgemein, Mobilität / Verkehr, Naturschutz.