Stellungnahme zum Kommentar von Volker Friedrich in der NP Coburg vom 24.12.21
Was Herr Volker Friedrich in seinem Kommentar "Klimawandel" in der Neuen Presse Coburg vom 24. Dezember anführt, ist nicht neu und folgt dem allzu vertrauten Argumentationsmuster jener, die im Grunde keinen eigenen Handlungsbedarf in Sachen Klimaschutz sehen und die Sinnhaftigkeit von Klimaschutzmaßnahmen womöglich komplett in Frage stellen. Denn die Welt, in der diese Menschen leben, funktioniert ja, und in ihrem Optimismus glauben sie, dass das ewig so weitergeht oder zumindest zu ihren Lebzeiten so sein wird. Versuche, unseren energieaufwendigen, klimabelastenden und ressourcenverbrauchenden Lebensstil zu ändern, karikiert Herr Friedrich als wirkungslose Symbolpolitik oder teure Augenwischerei. Und wenn schon Klimaschutzmaßnahmen nötig sind, dann bitte in Entwicklungsländern, denn da sei fürs selbe Geld mehr davon zu haben.
Irgendwo müssen wir mit Klimaschutzmaßnahmen anfangen, und natürlich vor allem bei uns, in den reichen Industriestaaten, die wir hauptverantwortlich für die vom Menschen emittierten Treibhausgasmengen in der Atmosphäre sind! Wir müssen aufhören, die Umstellung von einer fossil getriebenen Wirtschaft zu einer auf Klimaschutz und Nachhaltigkeit abgestellten Wirtschaft auf andere delegieren zu wollen! Nur wenn es Deutschland und andere Industrienationen schaffen, diesen Transformationsprozess einzuleiten und zu verfolgen, werden wir glaubhaft Klimaschutzmaßnahmen auch woanders einfordern können!
Sündhaft teuer ist nur eins: So weitermachen wie bisher! Wir haben viel zu tun, um uns auf den Weg zu machen. Die Kritik von Herrn Friedrich, dass wir uns womöglich im "Klein-Klein lokaler Aktionen" verlieren, halten wir aus! Zum einen ist Coburg nun mal der Zuständigkeitsbereich für uns Mitglieder des Stadtrats. Zum anderen wollen wir es nicht bei kleinen Aktionen belassen: Es gibt mehr zu tun, aber mit ersten erfolgreichen Anläufen und positiven Erfahrungen kann man gut weiterarbeiten.
Viele Grüße