Biene Berta bloggt – Lebensmittel wertschätzen nicht verschwenden

Dinge gibt es, die müsste man erfinden, wenn es sie nicht schon gäbe!
Gestern standen zwei riesige Plastikboxen auf dem Gartentisch - voll mit Essen! Leckere Sachen, Brötchen mit Lachs und Brötchen mit Tomate-Mozzarella, eines mit Käse und Melone (hmmm!), eine fast volle Schale mit Leberkäse, fünf ganze Brote, sieben Bratwürste (gebraten) und - von meinen Bekannten, den Wespen, mit Argusaugen beäugt – 25 riesige Rosinenschnecken! Mit Zuckerguss! Das war selbst für meinen immer hungrigen Gartenbesitzer ein ordentlich großes Mittagessen.
Ich habe mir die Sache also einmal genauer angesehen. Auf der Box stand in grünen Buchstaben etwas mit Food. Des Rätsels Lösung: Wir hatten Besuch von einer Foodsharerin. Nomen est omen: Foodsharer verteilen Essen, das übrig ist, aber noch gut. Alle Unternehmen, die ihr am Tage nicht verkauftes, aber bereits produziertes Essen nicht einfach wegwerfen wollen, können sich bei der Organisation Foodsharing anmelden und bekommen dann Besuch von ausgebildeten Foodsavern, die das noch einwandfreie Essen abholen und dann weiterverteilen. Das verringert Müll, hilft der Umwelt und zeigt die Wertschätzung gegenüber der Arbeit des Unternehmens, das ja oft mehr produzieren muss, um den Kund*innen auch gegen Ladenschluss noch eine Auswahl anzubieten. Um das teils noch warme Essen unbürokratisch an hungrige Mägen weiterzuverteilen, gibt es in Coburg Fairteiler (zum Beispiel im AWO-Mehrgenerationenhaus oder im Stadtbüro der Diakonie), wo es abgegeben werden kann. Und manchmal landet das Essen eben auch bei uns auf dem Gartentisch – denn es darf auch an beliebige Personen weitergegeben werden. Hauptsache, es wird gegessen und nicht weggeworfen. Die Idee fand ich so gut, dass ich gleich demonstrativ um den Laptop meiner Gartenbesitzerin gesummt bin. Sie knabberte genüsslich an einer Rosinenschnecke und sah hoch motiviert aus, gleich die Prüfung zur Foodsharerin abzulegen…

Biene Berta bloggt: Idee und Text Petra Wöhner 

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